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Hautgebäude Fest Inn Fels

Fest Inn Fels in den Tirasbergen, ein Paradies im Nirgendwo

C14 -Gaub Pass
C14 -Gaub Pass

Die Fest Inn Fels Farm Lodge in den Tirasbergen ist unser nächstes Ziel auf dem Weg nach Lüderitz. Für unsere Verhältnisse eine große Strecke von 410 km galt es zu bewältigen. Um auf der langen Gravel Road nicht unter Zeitdruck zu geraten, starteten wir bereits um 8:00 Uhr auf der Lodge Namib’s Valley. Über die C26 und C14 ging es über den Gaub Pass bis Solitär. Die Pad in dieser Gegend war leider in desolatem Zustand, die letzte Glättung durch einen Pad Schrapper lag wohl schon einige Zeit zurück. Da diese Strecke auf der C14 eine der Hauptrouten aller Touris ist waren wir laufend in große Staubwolken eingehüllt. Safari-Fahrzeuge aller Couleur waren zwischen den Zwei Top-Attraktionen Swakopmund und Sossusvlei unterwegs.


Solitär

An Solitär kommt wahrscheinlich keiner vorbei, ohne einen Stopp einzulegen. Der obligatorische berühmte Apfelkuchen in der Bäckerei, neben der Tankstelle mit ihren Schrottautos, muss einfach sein. Das Geschäft lief bestens, die Busladungen mit Besuchern sorgten laufend für neue Kunden. Noch schnell ein Foto von den alten Karren und weiter gehts nach Sesriem.

Sesriem

In Sesriem musste mal wieder der Tank gefüllt werden und der gut bestückte Laden zum Auffüllen von Wurst, Käse, Tomaten und Wein herhalten. Ab dort wird es einsam, der Tross der Besucher will die Dünen von Sossusvlei besuchen. Für uns ist dies kein Thema, man kann halt nicht alles wahrnehmen, auch 5 Wochen reichen dafür nicht. 2017 hatten wir im Park zwei Nächte verbracht und haben die Bilder noch sehr prägnant in unserer Erinnerung.
Die C27 war zwar in schlechten Zustand, dafür werden wir aber mit einer Farbenpracht von Steppe, Wüste und Felsen belohnt. Einige Hügel sind übersät mit Köcherbäumen, teilweise in voller Blütenpracht, leider aber auch viele Bäume welche am Absterben sind. Später haben wir erfahren, dass in ganz Namibia viele der Köcherbäume davon betroffen sind. Der Grund dafür soll der Befall von Parasiten sein. Ob dies stimmt oder etwas anderes dahinter steht, kann eventuell ein erfahrener Botaniker klären!

Fest Inn Fels Farm Lodge

Nach langer Fahrt sahen erreichten wir die Zufahrt nach Kanaan, diese war jedoch mit dem Hinweis keine Durchfahrt nach Koiimasis versehen. Geplant war dort auf den Farmweg abzubiegen. Das Verhältnis zwischen den Nachbar ist wohl nicht das Beste, weshalb die Durchfahrt gesperrt ist! Das Gatter nach Koiimasis liegt rund 12 km weiter südlich. Auf der Strecke sind teilweise sehr sandige Bereiche zu bewältigen, welche ohne 4×4 nicht zu schaffen sind. Von dem Gatter geht es dann noch 25 km über das Farmgelände bis zur Lodge.

Zu beachten ist, dass auf der „Ranch Koiimasis“ zwei unterschiedliche Betriebe, mit unterschiedlichen Eigentümern angesiedelt sind. Da beide Betriebe auch eine gemeinsame Webseite betreiben waren wir bereits bei unserer Planung und den Bewertungen von Tripadvisor darüber gestolpert. Zwischen den unterschiedlichen Parteien gibt es vor Ort wohl „unterschiedliche Meinungen“. Beim Recherchieren stellt man dann fest: Nur Fest Inn Fels hat Top-Bewertungen.

Wegweiser der besonderen Art, von einem Künstler entworfene Metallfiguren, zeigen uns den Weg zum Hauptgebäude der Lodge wo wir sehr freundlich empfangen wurden. Die kleine, aber feine  Farm-Lodge „Fest Inn Fels“, besteht aus 4 exklusiv eingerichteten und großzügig angelegten Chalet’s mit Außenterrassen, einem originellen Felsen-Restaurant, einer Pool-Anlage mit Sonnendeck und der Sky-Bar. Die ganze Anlage ist harmonisch in die Landschaft integriert, jedes Gebäude ist individuell. Unser Bungalow Nr. 1 war ein Glücksgriff, der größte Bungalow mit 4 Betten und extrem geschmackvoll eingerichtet. Von der Terrasse schweift der Blick über die kontrastreiche Landschaft zwischen Wüste und Felsengarten, ein wahres Paradies für alle Naturliebhaber.

Frühstück und Dinner wird im Felsenrestaurant serviert. Die einzelnen Tische sind in schön gestalteten Nischen, mit teilweise gigantischem Blick in die Ferne angeordnet. Das Essen selber war absolute Spitze. Der Eigentümer Rolf kommt immer wieder vorbei, um sicherzustellen, dass es wirklich an nichts fehlt, das war Service par excellence. Nach dem Reinfall auf unserer letzten Lodge waren wir hin und weg.

Den zweiten Tag auf der Farm wollten wir nicht nur abliegen, etwas Bewegung sollte es werden. Die Lodge hat dafür drei Wandertouren ausgezeichnet. Wir entscheiden uns für die weiße Tour mit 1,5 Stunden. Wie sich herausstellte, wäre der Begriff Kraxeltour besser, es geht hoch hinauf in die Felslandschaft und wir können überwältigende Ausblicke genießen. 2 Stunden kraxeln bei 32 ºC ohne Schatten in einem Kachelofen (die Felsen wirken wie Heizkörper) war für uns genug, die anderen Touren mit 3,5 bzw. 5,5 sind für sportliche Jungspunde sicherlich reizvoller. Wir waren happy danach den kühlenden Pool zusammen mit einem kühlen Getränk zu nutzen. Da die anderen Gäste nur eine Nacht auf der Lodge verbrachten gehörte uns die Anlage ganz alleine. Eine herrliche Ruhe, ein kühles Getränk, umgeben von den rot schimmernden Felsen und in der Ferne die Namib. Schöner kann man nicht relaxen. Als besonderes Highlight besuchte uns noch eine kleine Gruppe Klippspringer, für uns eine Erstsichtung. Klippschliefer und diverses Federvieh teilten sich mit uns den Pool und die nähere Umgebung. Eine Familie vom Campground der  Nachbarfarm schaute zwar kurz vorbei, sie dachten wohl der Pool gehöre zum Campground. Gegen eine kleine Gebühr von 50N$ können sie den Pool auch nutzen. Rolf will damit nur vermeiden, dass der Pool nicht von der Nachbarfarm vereinnahmt wird.

Fest Inn Fels Farm-Rundfahrt mit Rolf

Für den Spätnachmittag hatten wir mit Rolf eine Farm-Besichtigung mit Sundowner vereinbart. Die Tour ist empfehlenswert, da Rolf ein exzellenter Führer, Fahrer und Erzähler ist. Dabei erfuhren wir, dass er Baumeister und Architekt der Anlage ist und alles sehr individuell gestaltete. 2005 hat er mit dem Bau begonnen und sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Am 29.9.07 war nach harter Handarbeit Richtfest. Ein Blick ins Fotoalbum gab uns einen Eindruck, mit welchen Schwierigkeiten in einer solchen Gegend zu kämpfen ist. Selbst einen Sturzregen gab es während der Bauphase, welcher im Nachhinein von Rolf als Glücksfall bezeichnet wurde. Die natürlichen Wasserläufe führten dazu, dass die Bauten umgeplant werden mussten, um auch für solche Situationen gewappnet zu sein. Ohne dies hätte die Gefahr bestanden, dass die Wassermassen Schäden an den Gebäuden verursachen.

Unmengen von Details erfuhren wir bei der Tour. Ein Beispiel war die Wasserversorgung. Das Wasser wird aus 60m Tiefe per solarbetriebener Tauchpumpe hoch gepumpt. Bei dieser Tiefe reicht wie sonst oft verwendet die Windkraft nicht aus. Bei Reparaturarbeiten war ein Bohrgestänge in den Brunnen gefallen und blockiert deshalb dieses Loch. Eine echte Aufgabe, ob dies wieder repariert werden kann, stand zu der Zeit in den Sternen.  Ein neuer Brunnen würde eine Investition von rund 5000 Euro erfordern.
Früher wurden auf der Farm ständig Löffelhunde gesichtet, durch die Trockenheit sind diese jedoch abgewandert. Zum Abschluss ging es dann hoch hinaus auf die Spitze des Hausbergs. Köcherbäume säumten den Weg und oben angekommen konnten wir bei untergehender Sonne mit einem Gin Tonic den grandiosen Ausblick über Felsen und Dünnenlandschaft auskosten.

Resümee: Ein herrlicher Fleck Erde zum Relaxen, Wandern und Genießen. Essen und Service vom feinsten, wir werden sicherlich wieder kommen.

Weiter geht es nach Lüderitz….

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Alle Berichte der Rundreise sind auch unter dem Schlagwort Namibia 2019 verfügbar.

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