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Vreugde Guest Farm

Pirschfahrt von der Vreugde Guest Farm in den Etosha Park

Ein spektakulärer Sonnenaufgang und ein erstklassiges Frühstück auf der Vreugde Guest Farm, da sind wir doch gerne aus den Federn gekrochen. Um 7.00 Uhr, bei frischen 16 ºC und klarem Himmel, starteten wir Richtung Etosha. Bis zum  Anderson Gate brauchte es 40 Minuten. Permit vorzeigen und schon ging es voller Erwartung zum Ombika Wasserloch direkt hinter dem Gate.

Sonnenaufgang, ab auf diePirsch
Sonnenaufgang, ab auf die Pirsch

Einsam stehen wir dort und harren der Dinge, mussten uns aber bald eingestehen, die Objekte unserer Begierde waren wohl keine Frühaufsteher, niemand ließ sich sehen.


Wasserlöcher ohne Wasser

Nach dem Motto, das kann ja nur noch besser werden, ging es auf abseits gelegenen Wegen in das Gebiet östlich von Okaukuejo Richtung Halali. Wie erhofft waren kaum Fahrzeuge auf der Strecke, die Tierwelt war bei diesem Desinteresse aber wohl der Meinung da lohnt es nicht sich zu zeigen! Extreme Dürre und ein Buschbrand im letzten Jahr hatten die Vegetation schwer gezeichnet. Eine rissige Staubfahne war alles was uns begleitete. Die Piste selber war ruppig und erforderte volle Aufmerksamkeit, Pflege hatte sie schon lange nicht erlebt.

 

Zwei einsame Elefantenbullen, etwas Federvieh und Einsamkeit, das war’s. Die Wasserstellen Gaseb, Gemsbokvlakte und  Olifantsbad waren ausgetrocknet und nur noch als Kulisse einer  Apokalypse brauchbar, Endzeitstimmung im Etosha!

Nach rund zwei Stunden Fahrt in dieser unwirklichen Umgebung dann ein Lichtblick, besser ein Wasserfleck, die Quelle Aus mit Kudus, Springböcken und Zebras. OK, wir hatten uns mehr erwartet, waren aber happy mit den Akteuren.  Nach 30 Minuten waren wir uns aber einig, wir versuchen es an anderer Stelle. Ein zutrauliches Steinböckchen war der einzige Lichtblick in dieser verdorrten Umgebung.

Ausgetrocknete Wasserstellen Ondongab, Kapupuhedi und Nebrownii an der Salzpfanne gelegen, waren unsere Wegbegleiter. Das Quellen bei der Dürre austrocknen ist mir ja verständlich, dass aber die Bohrlöcher mit ihren Pumpen kein Grundwasser fördern, machte mich nachdenklich. Sollte der Grundwasserspiegel so weit abgesunken sein oder war es einfach nur schlechte Wartung? Die Quintessenz kein Wasser, d.h. auch keine Tiere. Unser Eindruck war: Der mittlere Teil des Etosha Parks leidet besonders unter der Trockenheit und die Tierwelt hatte sich in andere Bereiche des Parks zurückgezogen. Vor 2 Jahren sah es in dem Gebiet noch viel besser aus. Rund um Okaukuejo gab es nur Dürre und Staub.

Okaukuejo Camp

Unseren Plan bis zum Geisterwald, mit seinen Moringa Bäumen zu fahren, gaben deshalb auf und steuerten den Picknick-Platz im Okaukuejo Camp an. Nicht nur unser Magen verlangte nach Nahrung, auch unser Hilux wollte Nachschub. Einige Kleinigkeiten wollten wir im Shop des Camps auffüllen, ein Blick hinein war ernüchternd, ein trostlos präsentiertes minimales Angebot verleitet sicherlich nur wenige zum Kauf.

Der Picknick-Platz, im Schatten riesiger Bäume, war ansprechend und wenig besucht. Kaum hatten wir unsere Vorräte ausgebreitet und ein Gläschen kühlen Rose eingeschenkt, gesellten sich Gäste zu uns. Einiges Federvieh, erpicht auf herabfallende Krumen und Erdmännchen in Erwartung am Tisch Platz zu nehmen.

Natürlich ging es auch zum Wasserloch, welches wir vor 2 Jahren für lange Zeit Abends besuchten. Damals gab es reichlich Aktion, diesmal am frühen Nachmittag bei 33 ºC verirrte sich nur ein einzelner Springbock ans Wasser.

Unsere Entscheidung, zurück nach Vreugde, war schnell getroffen, da wollten wir doch lieber das Flair einer grünen Oase genießen und auf der Farm abhängen.

Vreugde Guest Farm

Nähert man sich der Vreugde Guest Farm glaubt man an eine Fata Morgana. Inmitten staubtrockener Landschaft wachsen Palmen, Moringa Bäume und vieles mehr. Alles ist saftig Grün. Rachel, die Frau des Besitzers, hatte uns bereits am Vortag freundlich begrüßt und uns unser Zimmer, eine Hälfte eines reetgedeckten Bungalows zugewiesen. Wir waren hochzufrieden, die anderen Bungalows sind zwar hübsch, aber nicht zu vergleichen mit dem Flair eines Gebäudes im historischen Kolonialstil.

Der Pool mit seinen Liegen war ein vorzügliches Plätzchen zum Ruhen, Planschen, Erfrischen, Lesen und um Tagebuch zu führen. Als Sundowner ein Gin Tonic, da vergisst man schnell die Weltuntergangsstimmung im Etosha.
Am ersten Abend war die Farm mit 12 Personen ausgebucht, eine Gruppe von Carsten Möhle mit Guid Uwe, eine Familie und wir. Das Essen auf der Terrasse unter großen Bäumen serviert war vorzüglich. Kudu-Steaks mit Pilzen, Oryx Pasteten, Salat und Apfelkuchen als Dessert.

Termitenpilze

Pilze in Namibia, da waren wir überrascht, Aufklärung tat not! Rachel konnte uns eine Spezialität Namibias „Termitenpilz“ frisch aus dem Garten, richtigerweise vom Termitenhügeln geerntet, servieren. Wie sie erzählte für diese trockene Jahreszeit außergewöhnlich. Bei meiner Recherche zu diesem außergewöhnlichen Pilz fand ich folgenden Bericht: „Es ist Omajowa-Zeit in Namibia!“ im Namibia Forum.

Nach guten Sommerregen taucht der Omajowa – ein riesiger wild wachsender Pilz – aus dem Fundament von Termitenhügeln auf und liefert köstliche ‚Veldkos‘ für alle. Der Termitenpilz ist eine Delikatesse für Mensch und Tier.

Namibia hatte uns mal wieder mit einer Besonderheit überrascht.

Farmleben auf der Vreugde Guest Farm

Neben den Pilzen gab es in Rachels Garten einiges zu bestaunen. Eine unglaubliche Vielzahl an Obst und Gemüse gedeiht dort. Mit einem unterirdischem Bewässerungssystem, übernommen von der israelischen Landwirtschaft, bringen sie auf der Farm für Namibia ungewöhnliche Dinge zum Gedeihen. Alles muss aber vor der Tierwelt geschützt werden. Ohne schützende Zäune wäre es ratz­fatz weggefressen. Einen ungebetenen Gast gibt es trotzdem, eine Würgeschlange hat sich den riesigen Bambus am Rande des Gartens als Quartier ausgesucht. Danie, unser Farmer, ist nicht erfreut, ein Hund und zwei Hühner mussten schon dran glauben. Die Jagd auf die Schlange war bisher leider vergeblich. Für die zu der Zeit auf der Farm lebenden Hunde eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Einer der beiden, Bessi, hatte mich wohl ins Herz geschlossen und wachte Nachts im Sessel vor unseren Bungalow. Lada der Hundeflüsterer wurde ganz neidisch!
Den Gemüseanbau durch Mitarbeiter fördert der Besitzer. Das Gemüse wird von den Einheimischen selber verwertet und der Überschuss von der Farm aufgekauft, ein schöner Nebenerwerb der Mitarbeiter.

Am zweiten Tag waren wir die einzigen Gäste und hatten so Gelegenheit mit Rachel und ihrem Mann Danie nette Gespräche zum Farmleben zu führen. Die Farm ist ein reiner Viehbetrieb mit Brahman Rindern. Rund 100 Rinder leben auf der Farm, mehr geht nicht. Das begrenzte Nahrungsangebot der Weidefläche lässt nicht mehr zu. Um in dem Trockengebiet überhaupt Viehwirtschaft zu betreiben, hat die Farm 8 Wasserlöcher angelegt, um mit Pumpen Grundwasser aus der Tiefe zu fördern. Die laufende Pflege fordert dem Farmer viel ab.
Ohne den kleinen zusätzlichen Touristikbetrieb wäre ein Überleben kaum möglich!

Resümee: Das Besondere an dieser Farm ist die persönliche Note, alles auf dem Tisch ist ökologisch angebaut. Die Vreugde Gästefarm ist definitiv einen Aufenthalt wert. Die Entfernung bis Ethosha haben wir gerne in Kauf genommen.

Übersicht Pirschfahrt von der Vreugde Guest Farm in den Etosha Park

 

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