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Löwen-Tracking "Kalaharilöwe"

Löwen-Tracking auf der Kalahari Game Lodge

Löwen, die größte Raubkatze Afrikas, wollten wir sehen! Bei unserer ersten Namibia Reise hatten wir das „Glück“ einen Löwen zu sehen und wollten bei dieser Reise nicht nur auf unser Glück vertrauen, sondern dem Ganzen per Löwen-Tracking auf der Kalahari Game Lodge etwas nachhelfen. Es stand zwar noch der Besuch des KTP mit seinem großen Löwenbestand vor uns, ob wir dort mit Katzensichtung Erfolg haben werden war aber ungewiss.

Unsere Strecke bis zur Kalahari Game Lodge, welche in unmittelbarer Nähe des KTP Gates Mata-Mata liegt, führte über die sehr staubige Gravel-Road C17, von welcher wir später auf die D511 abbogen. Kalahari pur war dort angesagt. Per Berg- und Talfahrt auf teilweise sehr sandigen Abschnitten ging es bis zum Auob River. Ohne 4×4 ist diese schöne Strecke nicht zu bewältigen. Belohnt wird man aber mit herrlichen Kalahari-Impressionen.
Parallel zum Auob ging es dann auf der C15 Richtung Lodge. Viel Schotter auf der Pad sorgte dafür, dass es immer wieder Schläge im Radkasten von hochgeschleuderten Steinen gab.

Schildkrötenrettung à la Lada
Schildkrötenrettung à la Lada

Kurz vor der Lodge wagte sich eine kleine lebensmüde Schildkröte auf die Pad, da war Lada gefordert. Der kleine Kerl wurde behutsam im Gebüsch am Rande der Pad platziert, ob er es uns dies dankte werden wir nicht erfahren.

Wir wurden auf jeden Fall nicht belohnt, nur einige Meter weiter direkt vor der Lodge Einfahrt ereilte uns die nächste Reifenpanne. Die reichlich vorhandene spitzen Steine hatten unserem dritten Reifen den Garaus gemacht. Fahrer wie immer in solchen Fällen war ich. Da stellte sich natürlich die Frage, ob ich besser meine Fahrkünste auf Asphalt beschränken sollte! Drei Pannen in einem Urlaub dürfte schon eine reife Leistung sein. Erfreulich war nur, dass es nicht einen der neuen Reifen aus Lüderitz erwischt hatte. Geübt von den ersten zwei Pannen war der Reifenwechsel aber nach 30 Minuten erledigt und wir konnten die letzten Meter zu Farm in Angriff nehmen.

Reifenpanne Nummer 3


Kalahari Game Lodge

In der Kalahari Game Lodge wurden wir mit großer Freundlichkeit empfangen und auf unsere Frage, ob eine Möglichkeit besteht den Reifen zu reparieren beruhigt. Der Techniker habe Erfahrung damit und wolle sich am nächsten Tag der Sache annehmen. Bei unserem Pech wollten wir den KTP mit seinen teilweise einsamen Offroad Strecken nicht mit nur einem Reserverad angehen.

Die einzelnen Bungalows der Lodge sind groß, sehr hübsch eingerichtet und haben eine Terrasse mit herrlichem Blick auf den Auob River und die Kalahari Hügel. Unser Bungalow Elan hatte alles, was man zum Wohlfühlen braucht. Das Bad ist zwar etwas klein, aber durchaus ausreichend. Küche, Esstisch, alles ist vorhanden!
Kaum hatten wir uns gemütlich eingerichtet, erschienen schon die ersten neugierigen Untermieter in der Hoffnung etwas von unserem Snack zu erhaschen, klar das wir da nicht widerstehen konnten und einige Brotkrumen mit ihnen teilten. Immer wieder zogen Springböcke, Gnus und Oryxantilopen auf dem Weg zu einer kleinen Wasserstelle vorbei, es gab einiges zu beobachten.

Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf, um der auf einem Hügel gelegenen Aussichtsplattform einen Besuch abzustatten. Von dort oben hat man einen tollen 360° Rundumblick, der perfekte Platz für einen Sundowner.

Der Pool beim Hauptgebäude gelegen, war leider wenig einladend, die trübe Brühe lockt wahrscheinlich kaum jemanden an, um dort einzutauchen. Das Abendessen war gut, das Ambiente aber etwas nüchtern.

Löwen-Tracking

Höhepunkt des Aufenthalts war das Löwen-Tracking im Rahmen einer etwa vierstündigen Pirschfahrt am frühen Vormittag. Die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung in freier Wildbahn ist leider gering, weshalb wir diese Löwen-Tracking-Tour auf der Kalahari Game Lodge bei unserer Rundreise eingeplant hatten. Für etwas üppige 100 Euro pro Paar organisiert die Lodge eine klasse Tour zu den Kalahari Löwen in dem 45. 000 ha großen Reservat. Vier Löwenmänchen sind mit einem GPS-Halsband versehen, sodass man mit fast 100 % Garantie die Tiere findet.

Unser Guide erwartete uns zusammen mit einem anderen Gast bei frischen 12 ºC kurz vor Sonnenaufgang. Ziel der Pirschfahrt war es den mächtigsten Löwen, mit dem Namen King, welcher sein Revier am äußeren Rand des Areals hat, zu finden!

Im Licht der aufgehenden Sonne ging es zuerst auf sandigen Pfaden ins Reich des „Herrschers“. David suchte dabei immer den Weg nach Spuren ab. Endlich, nach rund 1,5 Stunden des auf und ab über die Hügel der Kalahari, fand er die ersten Spuren. Nun wurde immer wieder der Peilsender genutzt, um ein Signal des Senders zu finden. Immer wieder Spuren aber kein Signal, Geduld und Ausdauer waren gefragt bis wir endlich das ersehnte Piepsen hörten. Ab dann ging es nochmals eine Stunde Querfeldein über Stock und Stein bis wir endlich den mächtigen Schwarzmähnen-Löwen in rund 50 m Entfernung entdeckten.

Löwen-Tracking "Schwarzmähnen-Löwe"
Schwarzmähnen-Löwe

Vorsichtig ging es näher heran und wir konnten unser Glück kaum fassen, versteckt in den Sträuchern taucht auch sein Harem auf. Sechs prächtige Damen begrüßten uns und reckten aufmerksam ihre Köpfe um uns zu beobachten. Nach einiger Zeit hatten sie uns wohl akzeptiert und wir konnten uns bis auf wenige Meter dem Rudel nähern, ein spektakulärer Anblick.

David, unser Guide, hatte dabei immer die Damen im Blick, da wie er erzählte nur von diesen eine Gefahr ausgeht. Als ein Löwenweibchen sich aufmachte und in den Büschen verschwand, hatte er erst Ruhe bis er die Dame wieder im Blick hatte.

Wie wir von ihm erfuhren, muss die Farm versuchen die Population zu begrenzen, dazu erhalten die Damen ein Verhütungsmittel. Diese Aktion erfordert viel Erfahrung, da die Löwen dazu betäubt werden müssen. In kürzester Zeit muss das Mittel dann verabreicht werden, es bestehe sonst die Gefahr eines Herzstillstands. Zu dieser Aktion wird ein anderes Auto und ein Heli benutzt, da die Löwen auf dieses Fahrzeug gestresst reagieren. Dieses Auto wird deshalb beim Löwen-Tracking nicht eingesetzt, um die Tiere nicht zu verscheuchen. Auch die Schwarzmähnen-Löwen müssen alle zwei Jahre betäubt werden, bei ihnen geht es darum, die Batterie das Senderhalsband zu wechseln.

Voll, mit vielen Informationen und reichlich Bildmaterial, ging es zurück zur Lodge wo wir den Nachmittag mit Vogelbeobachtung, Wäsche waschen und einem Spaziergang auf der Farm nutzten. Wir waren an dem Tag die einzigen Gäste, eine herrliche Ruhe und am Abend ein fantastischer Sternenhimmel.
Unser Resümee: Großes Kino! Das Löwen-Tracking würden wir immer wieder machen, ansonsten kann die Lodge auch gut für Tagesbesuche im KTP genutzt werden.

Erfreulich war auch, dass unser reparierter Reifen, versehen mit zwei einvulkanisierten Stopfen, wieder genutzt werden konnte. Ob diese Art der Reparatur zu Hause akzeptiert würde zweifle ich aber an.

Weiter ging es am nächsten Tag in den Kalahari Transfrontier Park

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Alle Berichte der Rundreise sind auch unter dem Schlagwort Namibia 2019 verfügbar.

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