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Leros -O. Panteli

Leros Panteli, Ankerbucht unter den Windmühlen

Leros Panteli ist ein Logbucheintrag des  Törns -Dodekanes zwischen Samos und Rhodos. Mehr Informationen zu dem  Törn gibt es  dort.

Die Bucht Ormos Panteli auf Leros ist unser nächstes Ziel. Vorher wollen wir aber der tags zuvor verschmähten Blauen Lagune auf Arki noch einen Besuch abzustatten. Diese Bucht mit ihrem türkisfarbenen Wasser lädt einfach zum Baden und Schnorcheln ein. Vorsichtig navigieren wir zwischen den Felsen in die Bucht und Ankern auf etwas über 2 m Wassertiefe.

Die fantastisch anzusehende Unterwasserwelt, in dem kristallklaren Wasser, lädt zum Verweilen ein. Leider ist selbst bei 23 °C Wassertemperatur der Körper nach 45 Minuten ausgekühlt. Das anschließende Sonnenbad bringt den Körper aber schnell wieder auf Temperatur. Wir müssen weiter, der Anker wird eingeholt. Die Schollen entlang unserer Ankerkette bekommen wieder ihre Ruhe.

Leros Panteli
Leros Panteli

Ein Blick auf die Uhr, ach du meine Güte wie die Zeit vergeht, schon 12:00 Uhr. Da der Wind weiter beständig aus NW mit 5-6 Bft ansteht, kein Problem. Mit 5 bis 6 Knoten Fahrt sind die 20 SM bis Leros in 4 Stunden auf Raumwindkurs angenehm zu segeln. Mehr Zeit hätten wir aber auch nicht benötigen dürfen. Die halbe Mannschaft zeigte erste Anzeichen von Seekrankheit, gerade noch rechtzeitig liegt deshalb unser Tagesziel vor uns. Panteli kündigt sich schon von weitem an. Die sechs Windmühlen auf dem Bergkamm und die Johanniterburg sind deutlich zu erkennen. Wie immer ist der winzige Hafen voll belegt. Fischerboote und zwei Yachten, mehr Platz ist im Hafen nicht. Die Lage ist einfach wunderschön! Um die Bucht herum stehen nur wenige Häuser, und die einheimischen Fischerboote liegen dicht bei dicht auf dem Strand.

Nachdem wir direkt vor der Hafenbucht nach vier Ankerversuchen keinen sicheren Halt gefunden hatten, mussten wir notgedrungen in die SW Bucht ausweichen. Der Schutz vor Meltemi ist dort leider nicht so gut wie in Panteli. Es war jedoch reichlich Platz und der Anker fand sofort einen sicheren Halt. Wegen des Meltemi und Fallböen, welche über den Bergrücken einfallen, fahren wir den Anker fest in den Grund; Voraussetzung für einen ruhigen Schlaf. Zusätzlich hatten wir in der Nacht den Ankeralarm unseres Kartenplotters und des Hand GPS aktiviert.

Der Tag ist noch jung, deshalb mache ich den Vorschlag eine Wanderung zur Burg zu unternehmen. Die Begeisterung hielt sich jedoch in Grenzen, nur Achim war zu motivieren. Schnell war das Dingi zu Wasser gelassen und wir pflügten vorsichtig durch die Wellen zum Hafen. Hinterhältig wie wir sind, war die Wanderung bereits an der Taverne zu Ende. Warum laufen, wenn es ein Taxi gibt! Froh, den Berg nicht zu Fuß zu erklimmen, konnten wir bereits nach kurzer Zeit den fantastischen Ausblick genießen. Ein Besuch der Johanniterburg mit byzantinischem Museum lohnt sich auf jeden Fall.

Der Taxifahrer war clever und hatte uns sofort angeboten zu warten. Was lag also näher wie den Ausflug auszudehnen und auch dem Hafen Lakki einen Besuch abzustatten. Die dortige Marina und der Hafen sind zwar unter Versorgungsgesichtspunkten eine Überlegung wert. Ein attraktiver Ankerplatz ist der Hafen jedoch eher nicht.

Zurück an Bord hatte auch der Rest der Mannschaft ausgeschlafen und alle Übelkeit war vergessen. Der Magen war bereit zu Nahrungsaufnahme (und mehr). Die Taverne Zorbas direkt am Strand von Panteli mit kleinem Steg, kann bequem mit dem Dingi angefahren werden. Das Essen bei der Wirtin mit dem maskulinen Körperbau ist einfach lecker. Der rege Betrieb zeugt vom guten Renommee. Da die Türkei nur einen Katzensprung entfernt ist, sieht man auch immer wieder türkische Yachten die eben mal zum Dinner vorbeischauen. Sicherlich ein gutes nachbarschaftliches Geschäft. Unsere Rechnung war im Verhältnis zu einer solchen Großfamilie, welche in der Bucht vor Anker gegangen war, trotz großer Anstrengung sparsam ausgefallen.

Der Rückweg durch die weite Bucht war unnötig beschwerlich, das Ankerlicht fehlte als Orientierung; da müssen wir noch an uns arbeiten. Zurück an Bord waren gar sonderliche Dinge zu bemerken. Müdigkeit befiel einen nach dem anderen und zuletzt saß ich alleine unter dem Sternenhimmel. Was ist aus der Mannschaft geworden, schon der zweite Abend mit mir als Nachteule?

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