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Olymbos

Karpathos -in rauem Seegebiet zwischen Kreta und Rhodos

Die beiden meerumtosten Inseln Kasos und Karpathos sind die Südlichsten des Dodekanes. Ihre Lage in einem rauen Seegebiet zwischen Kreta und Rhodos scheint dafür verantwortlich zu sein, dass diese beiden Inseln vom Weltgeschehen „fast vergessen“ wurden. Auch heute kommen nur wenige Touristen nach Karpathos. Der Flughafen hat aber auch hier den Touristenstrom anschwellen lassen. Deutsche sind wenige zu finden, dies liegt daran, dass keine Direktflüge von Deutschland angeboten werden. Der Pauschaltourismus beschränkt sich allerdings auf den südlichen Inselteil. Der Inselsüden besitzt die schöneren Strände – und eines der besten Surf-Reviere Europas.

Die Insel ist etwa 48 km Lang und die maximale Breite erreicht fast 12 km. Die schmalste Stelle ist weniger als 3,5 km breit. Ein kahler, teilweise mit Kiefern bewaldeter Bergzug durchzieht die Insel von Norden bis zur Mitte der Insel. Der höchste Punkt steigt im zentralen Inselbereich erreicht eine Höhe von 1.215 m. Rund 6300 Einwohner leben auf Karpathos


Tradition auf Karpathos

Olymbos- Bäckerin in ihrer Tracht
Olymbos- Bäckerin in ihrer Tracht

Alte Traditionen werden in Griechenland stärker gepflegt als in Mitteleuropa, aber wohl nirgendwo intensiver als auf Karpathos. Zur Traditionspflege auf Karpathos tragen ganz wesentlich die Frauen aus dem Dorf Olymbos bei, sie tragen auch im Alltag noch Tracht. Die legen sie auch nicht ab, wenn sie zum Einkaufen oder für Behördengänge in die Inselhauptstadt Pigadia fahren.

Bei Spaziergängen durch die Inseldörfer erhascht man immer wieder einen Blick durch offenstehende Haustüren in karpathische Wohnzimmer. Viele wirken museal, werden aber noch ganz normal genutzt. Wesentliche Bestandteile sind die hölzerne Empore, auf der die Familie schläft, und die üppige Dekoration der Wände mit Webteppichen, Stickereien, alten Schmucktellern und Souvenirs aus aller Welt.

Inselhauptstadt Karpathos, früher auch Pigadia genannt

Pigadia, hat nur 1700 Einwohner, wirkt aber durch seine Hotels und Pensionen mit fast 4000 Betten und durch die Hanglage der hintereinander gestaffelten, meist drei- bis viergeschossigen Häuser viel größer.

Die Bebauung zieht sich entlang der Bucht und läuft im Hotelviertel entlang des kilometerlangen Stadtstrandes aus. Landseitig wird Pigadia vom Halbrund der karpathischen Berge eingerahmt. Bei Tage sind die Dörfer an ihren Hängen kaum zu erkennen, bei Nacht aber leuchten und blinken ihre Lichter wie an einem dunklen Firmament. An der Uferpromenade bilden im Sommer Bars, Cafes und Restaurants eine bunte Lichterkette – bei Nacht wirkt die Inselmetropole weitaus schöner als am Tage. Große Sehenswürdigkeiten hat Pigadia nicht.

Süd- Nordverbindung

Karpathos -Kira Panagia Beach
Kira Panagia Beach

Hoch über der Küste überwiegend durch Wald führt eine kurvenreiche Straße durch lockeren Pinienbestand nach Spoa der schmalsten Stelle der Insel.

Von dieser Strecke lohnt ein Abstecher nach Kyra Panagia hinunter. Am Ausgang einer steilen Schlucht erreicht man den Ort. Der etwa 100 m lange und 40 m breite Strand besteht aus Kies und Sand; unmittelbar über seinem südlichen Ende steht auf einem niedrigen Felsen eine weiße Marienkirche mit dunkelroter Kuppel. An die Felswände des Tals schmiegen sich einige Pensionen und Hotels; dennoch ist Kyra Panagia noch einer der idyllischsten Badeplätze der Insel.

Olymbos und der Norden der Insel

Die Fahrt von Spoa nach Olymbos ist eine der schönsten, die man auf dem Dodekanes unternehmen kann. Für die ca. 22 km lange Strecke braucht man etwa 40 Minuten. Der Blick hinunter auf die Küsten ist grandios, der Wind pfeift meist kräftig.

Olymbos
Olymbos

Das Dorf Olymbos klammert sich an einen Bergkamm unterhalb des über 700 m hohen Gebirges. Im unteren Bereich sind die weiß und pastellfarben gestrichenen Häuser meist klein und flach gedeckt, weiter oben mischen sich Ziegeldächer darunter.

Die Straße nach Olymbos endet am oberen Dorfrand; von dort geht es nur noch zu Fuß weiter. Die Hauptgasse führt an zwei Kapellen vorbei zum alten Dorfbrunnen. Oberhalb davon liegt einer der großen Backöfen des Dorfes, an dem die Frauen mehrmals in der Woche Brot für backen.

 

Karpathos -Campanile der Dorfkirche von Olymbos
Karpathos -Campanile der Dorfkirche von Olymbos

An einer der höchsten Stellen des Dorfes ragt der Campanile der Dorfkirche auf. Von dort aus zieht sich eine Kette von über 30, heute meist flügellosen Windmühlen den Hang empor. Eingerahmt wird Olymbos von alten Feldterrassen, die fast bis zur Ägäis hinunterreichen und die Hänge des Talkessels bedecken.

Der Kirchplatz mit seinen beiden Kafenia ist Zentrum des Dorfes.  Die Gasse, die vom Kirchplatz aus abwärts führt, bietet schöne Blicke aufs Meer. Sie führt auch zu mehreren Windmühlen, von denen eine noch in Betrieb ist und besichtigt werden kann.

Diafani -Hafenort von Olymbos

Blick auf die Bucht von Diafani
Blick auf die Bucht von Diafani

Diafani ist der Hafenort von Olymbos; durch eine 9 km lange Asphaltstraße mit Olymbos verbunden. Das Leben in Diafani spielt sich überwiegend an der Uferpromenade mit ihren Lokalen ab. Als Standort für einen Badeurlaub ist Diafani wenig attraktiv; der Aufenthalt lohnt nur, wenn man den Inselnorden erkunden und lediglich nebenbei auch einmal baden will.

Zwischen Olymbos und Diafani zweigt eine befahrbare Piste zum Hochtal von Avlona ab. Trockensteinmauern unterteilen die karstige Hochebene in viele Felder, auf denen Gerste und Weizen angebaut werden. Am östlichen Rand der Ebene liegen in lockerem Abstand etwa 100 kleine, weiße Häuser, die meist aus nur einem Raum bestehen.

Seglerinfo zu Diafani

Koordinaten: 35°45,2’N 027°12,9’E

Karpathos -Strand von Diafani
Strand von Diafani

An der NE-lichen Küste von Karpathos kann man etwas geschützt vor Meltemi in der Bucht von Diafani über vernünftig haltendem Sandgrund mit Kies auf 4 bis 6 m Wassertiefe ankern. An der Mole ist nur wenig Platz; der meist von Fischern und Ausflugsbooten belegt wird. Es gibt oft starke Fallböen, die das Liegen ungemütlich machen. Bei starkem Wind sollte das Schiff wohl besser nicht ganz unbemannt bleiben.
Bei meinem Besuch hatten wir zwar das Glück, an der Mole, einen Platz zu finden. Die Fallböen von bis zu 8 Bft waren allerdings sehr unangenehm. Zusätzlich muss beachtet werden, dass die Poller sehr hoch an der Mole sitzen und die Festmacherleinen dann an der rauen Wand reiben. Trotz vorsichtiger Leinenführung ist uns eine Landleine gerissen. Bei 8 Bft war die anschließende Sicherung nicht unproblematisch. Nur gut, dass wir per Springleine eine zusätzliche Sicherung hatten. Trotzdem wurden wir auf das dahinter liegende Fischerboot geschoben und bekamen einige Schrammen ab.

Fotostrecke Karpathos

Saria -der unbewohnte nördliche Nachbar von Karpathos

Saria ist eine fast unbewohnte griechische Insel in der südöstlichen Ägäis welche zur Inselgruppe der Dodekanes gehört. Sie ist nur durch eine 100 m breite und 1,5 m tiefe Meerenge von der größeren südlich gelegenen Nachbarinsel Karpathos getrennt. Die gebirgige und kahle Insel ist fast 8 Kilometer lang, bis zu 4,5 Kilometer breit und hat eine Fläche von rund 20 km². Die Höhe beträgt 631 Metern.

Im Jahre 1420 verließen aufgrund ständiger Piratenübergriffe fast alle Einwohner die Insel und gründeten das Dorf Olymbos auf Karpathos. Einwohnern aus Olymbos sowie die wenig ganzjährig hier lebenden Hirten und Bauern betreiben auf der Insel Weidewirtschaft und in geringem Umfang auf kleinen Flächen Landwirtschaft.

Saria besitzt einige sehr kleine, jedoch nahezu unberührte Strände. Eine touristische Infrastruktur ist nicht vorhanden, die Insel kann aber im Rahmen von Tagesausflügen von Karpathos aus besucht werden. Neben Badetouren werden auch Wanderungen über die Insel angeboten.

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