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Blick auf Ermoupoli von der Kirche Anastasis

Syros – im Herzen der Kykladen

Syros (auch unter dem Namen Siros zu finden) ist mit seinen 25.000 Einwohnern auf einer Fläche von 84 km² eine der am dichtesten besiedelten Inseln im Herzen der Kykladen. Während der Nordteil bergig ist, überrascht das Landesinnere mit seiner landschaftlichen Vielfalt, dem Wechsel von Hügeln und Ebenen, Äckern und Plantagen. Die Küstenlinie ist gegliedert in kleinere und größere Buchten, weit vorspringende Kaps und in zwei große Golfe: dem von Ermoupoli im Osten und dem von Finikas im Westen. Wie prähistorische Gräber belegen, war Syros schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Im Jahre 1207 wurde die Insel von den Venezianern besetzt, die auf dem vom Meer aus gesehen linken Hügel, dem heutigen Ano Syros, ihre Burgfestung errichteten. Während des griechischen Befreiungskampfs blieb Syros wegen seines hohen katholischen Bevölkerungsanteils neutral und von den Kämpfen verschont. Es wurde daher zum Sammelbecken vieler Flüchtlinge, vor allem aus Chios, Psara und  Smyrna.  Die  Schiffsbauer, Händler und Handelsschiffer aus Kleinasien siedelten sich um das Hafenbecken und am rechten Hügel an, sie nannten ihre neue Stadt nach Hermes, dem Gott des Handels, Ermoupoli. In kurzer Zeit machte Ermoupoli seinen Hafen zum größten Griechenlands und etablierte  sich  als  heimliche Hauptstadt. Schulen, ein prächtiges Rathaus sogar ein Opernhaus als verkleinerte Nachbildung der Mailänder Scala wurden Mitte des letzten Jahrhunderts errichtet. Diese neoklassizistischen Bauten machen noch heute das besondere Flair der Inselhauptstadt aus.


Ermoupoli

Die „Herrin der Kykladen“ Ermoupoli, Hauptstadt und Hafen von Siros, ist gleichzeitig auch unumstrittene Hauptstadt aller Kykladeninseln. Im Halbrund angelegt, mit klassizistischen Gebäuden, alten Patrizierhäusern, aber auch schneeweißen Kykladenhäuschen, die sich von den umliegenden Hügeln bis hinunter zum Hafen ziehen. Stadtzentrum ist die Platia Miaouli mit ihren hübschen Cafés. Hier steht auch das vom bayerischen Architekten Ziller erbaute Rathaus, das Standbild des Admirals des Freiheitskrieges Miaoulis und das der Mailänder Scala nachempfundene Apollon-Theater (1861). Schon die Einfahrt in den Hafen von Ermoupoli kann man nutzen, um sich einen ersten Überblick über die Stadt zu verschaffen: Links sieht man das ausgedehnte Gelände der Reparaturwerft Neorion mit zwei großen Schwimmdocks, in der über 500 Menschen Arbeit finden. Entlang der Uferfront liegen zahlreiche kleine Geschäfte, Pensionen, Restaurants und Cafés. Im Hafenviertel spielt sich auch das Geschäftsleben der Stadt ab. Dahinter zieht sich das Häusermeer an zwei Hügeln hinauf, die jeweils von einer Kirche überragt werden. Links auf der spitzeren Anhöhe ist es die römischkatholische Kirche St. Georg von Ano Syros, rechts auf der flacheren  Kuppe die griechisch-orthodoxe Anastasis- Kirche von Ermoupoli.

Fotostrecke Syros Ermoupoli

Vom Hafen erreicht man auf der El. Venizelos-Straße nach wenigen Querstraßen direkt das Zentrum von Ermoupoli, die weitläufige Platia Miaouli, wo sich die meisten Sehenswürdigkeiten befinden. Im weiteren Verlauf führt die Straße in das wohlhabende Reeder- und Händlerviertel Vaporia, das von der prachtvollen, dem Heiligen der Seefahrer geweihten Kirche Ag Nikolaos beherrscht wird. Auf dem 30 m höheren Nachbarhügel Ano Syros wohnten bis zur Gründung der Unterstadt fast nur Katholiken. Die älteren Stadtviertel haben ihr mittelalterliches Gepräge bis heute behalten. In den engen Gassen mit verwinkelten Treppenwegen findet der Autoverkehr keinen Platz. Die Häuser dieser von den Venezianern im 13. Jh. befestigten Stadt präsentieren sich bescheidener, aber auch malerischer. Unterhalb des Gipfels stößt man auf das alte Kapuzinerkloster und das Jesuitenkloster mit der kleinen Johanneskirche, das unter dem Schutz des französischen Königs Ludwig XV. errichtet wurde.  Einige Schritte weiter steht man auf dem Gipfelplateau vor der katholischen Bischofskirche St. Georg.

Der Inselsüden

Auf der Fahrt nach Kini an der Westküste stößt man nach ungefähr 6 km auf das links der Straße liegende orthodoxe Frauenkloster Agia Barbara. In dem Kloster werden Waisenkinder betreut, die dort in der Arbeit am Webstuhl unterwiesen werden. In einem Ausstellungsraum kann man die Teppiche und Webarbeiten auch erwerben. Kini, ein kleines Fischerdorf, das immer häufiger von Urlaubern besucht wird, besitzt einen kleinen, steinigen Strand und vor allem einige gute Fischtavernen. Über Danakos erreicht man Galissas mit einem schönen, schattigen Sandstrand am Ort und einem südlich gelegenen, der als Nacktbadestrand freigegeben ist.

Bucht und Hafen Finikas (Phoinika)

In der Badebucht Finikas an der Südwestküste findet man lediglich einen kleinen Strand und an der Strandpromenade ein großes Ausflugsrestaurant, das jedoch nur in den Sommermonaten geöffnet ist. Auf dieser Seite der Insel gibt es viele Gemüsefelder und Treibhäuser, deren Erzeugnisse sogar nach Rhodos exportiert werden. Über Possidonia (auch Della Grazia genannt), wo die Sommervillen der wohlhabenden Syrioten liegen, und Vari führt die Straße am Flughafen vorbei zurück nach Ermoupolis. „Phoinika (gesprochen „Finika“) befindet sich auf der Süd-West-Seite von Syros und ist bei Seglern sehr beliebt. Die Bucht ist riesig und bietet außer vielen Ankerplätzen auch einige Liegeplätze im Hafen.

2 Kommentare zu „Syros – im Herzen der Kykladen“

  1. Ich habe viele meiner Urlaube auf Syros, in Galisas verbracht. Besonders in den Jahren 87-95 war ich jedes Jahr dort und verbrachte eine schöne Zeit. Besonders die Einheimischen mit ihrer Gastfreundschaft und ihrer Herzlichkeit haben es mir angetan.2000 war ich dann das letzte mal dort, und es war wie immer- das kleine Moped, Angelas Pension mit der überbordend fröhlichen und takräftigen Angela und ihrem Mann Michailis, yassu-yiannis Taverne- die kleinen Ausflüge nach Hermoupolis, die Bouzukia in Kini- Syros ist in meinem Herzen für immer ein Sehnsuchtsort- und ich komme wieder dorthin, das steht fest!

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