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Bootsübernahme im Altstadthafen Rhodos

Rhodos Marina Mandraki –Yachten nicht willkommen!

Marina Mandraki ist ein Logbucheintrag des  Törns im Dodekanes zwischen Samos und Rhodos. Mehr Informationen rund um den  Törn gibt es  dort.

Hafeneinfahrt Rhodos -Hafen Mandraki
Hafeneinfahrt Rhodos -Marina Mandraki

Das Thema „Marina Mandraki in Rhodos“ ist seit Jahren ein leidliches. Da gibt es regelmäßig am Anfang der Saison den Bericht -die neue Marina südlich von Rhodos Stadt wird diese Saison zur Verfügung stehen. Aktuelle Recherchen (Stand Mai 2012) zeigen, der Fortschritt schleicht dahin. Gelinde gesagt eine Katastrophe, so wird weiter eine Abwanderung der Segler an die türkische Küste stattfinden. Dort wachsen neue Marinas wie Pilze aus dem Boden. Dringend gebrauchte Euros will in Rhodos wohl niemand! Wer trotzdem Rhodos anläuft, muss mit der miserablen Situation, der „Marina“ Mandraki vorlieb nehmen.

Trotz aller Warnungen und der mehr wie bösen Berichte zu Mandraki haben wir uns, wegen der guten Flugverbindungen nach Rhodos, trotzdem für einen Crewwechsel in Rhodos entschieden. Mit der Reservierung, für einen Liegeplatz, bei Roditis Yachting im Gepäck sollte doch alles glattgehen! Zusätzlich ist unser Plan, spätestens um 14 Uhr, in der Marina anzukommen, da sind erfahrungsgemäß in den meisten Häfen noch Plätze frei.

Bei 5 bis 6 Bft aus NW bis W ist uns der Wettergott nochmals wohlgesonnen und die Überfahrt von Symi ein fantastischer Abschluss des Dodekanes Törns von Samos nach Rhodos. Planmäßig kreuzen wir kurz vor 14 Uhr vor der Einfahrt zu dem alten Stadthafen von Rhodos.

Das Boot in diesem Yachthafen zu verankern, ist ein wahres Privileg! Die Geschichte besagt, dass der Eingang zum alten Hafen von Rhodos von dem Koloss bewacht wurde, eines der Sieben Weltwunder der antiken Welt. Der Koloss ist zwar schon lange verschwunden aber Segler können immer noch das antike Mysterium, in Form von rabiatem Charterpersonal genießen.

Marina Mandraki -Altstadthafen Rhodos
Altstadthafen Rhodos

Als wir in den Hafen einlaufen sind wir zuerst sehr erfreut, es gibt tatsächlich noch freie Liegeplätze! Leider kommt nun die Ernüchterung. Bereits beim ersten Versuch der Ansteuerung werden wir, wie sich später herausstellte, von Mitarbeitern des Yachtcharter Kiricoulis lautstark aufgefordert die Plätze freizuhalten. Unser Hinweis, dass wir eine Reservierung haben und den Platz zwecks Klärung ansteuern trifft nur auf taube Ohren. Beim Versuch das Boot zumindest zu sichern, muss ich mir wüsteste Beschimpfungen anhören, selbst die Androhung von Tätlichkeiten sind Willkommensgrüße in Rhodos. Krönender Abschluss ist, dass der „liebe“ Manager von Kirachoulis es versteht, im letzten Moment, die Mooringleine quer unter unser Boot zu ziehen, welche wir postwendend in der Schraube haben. Hier kann man sicher nur von mutwilliger Sachbeschädigung sprechen.
Ergebnis ist ein manövrierunfähiges Boot, Schaden am Spiegel und Mooring in der Schraube. Nach 45 Minuten tauchen im Dreck des Hafenbeckens ist es Gott sei Dank möglich die Schraube von der Leine zu befreien. Begleitet wird diese Aktion von dem „hilfsbereiten Charterpersonal“. Nur gut, dass diese Spezies von Charterrüpeln die Ausnahme darstellt. Für Rhodos aber scheint dies aber der Normalfall zu sein.

Zu unserer positiven Überraschung hatte sich inzwischen auch der Mitarbeiter von Roditis Yachting eingefunden. Er hatte einen Liegeplatz am anderen Ende des Hafens, zwischen den Ausflugsbooten, für uns reserviert. Hätten wir ihn vor der Einfahrt in den Hafen angerufen, wäre uns sicherlich einiger Ärger erspart geblieben. Von unserem Liegeplatz hatten wir dann freien Blick, auf die zwei frei bleibenden Plätze, welche uns so tapfer verwehrt wurden. So gewinnt man sicher keine Kunden, Euros brauchen diese Herren keine, die kommen auch ohne Leistung direkt aus dem EU-Topf!

Mit einem kräftigen Schluck Ankerwasser ist der Ärger bald heruntergespült. Da der Abflug dieser Crew erst am Spätnachmittag des nächsten Tages ansteht haben wir nun reichlich Zeit.

Ein Bummel durch die Altstadt und der Besuch des imposanten Großmeisterpalastes der Johanniter, Teil des Unesco-Weltkulturerbes, bleiben uns als positives Bild von Rhodos in Erinnerung. In einer Seitengasse des Hafens findet sich dann auch noch die passende Taverne, um bei griechischer Musik ein letztes Mal die Spezialitäten des Landes zu genießen. Schnell sind so die unschönen Momente des Tages vergessen.

Unsere Liebe zur griechischen Inselwelt hat zwar einen kleinen Wermutstropfen abbekommen, wir werden aber wieder kommen.
Ich warte nun auf die nächste Crew, um unser Boot die Hera zurück nach Samos zu führen.

Mehr zu diesem zweiten Teil des Törns im Dodekanes zwischen  Rhodos und Samos, in der gleichen Inselwelt aber mit anderen Liegeplätzen werde ich auch unter dem Stichwort Törn 2011 veröffentlichen.

3 Kommentare zu „Rhodos Marina Mandraki –Yachten nicht willkommen!“

  1. Kann ich NICHT bestätigen! Ich war letzte Woche in Mandraki Hafen und habe dort Freunde und wurde sehr gut aufgenommen. Der Laden ist für mich schon sehr zuvorkommend. Er versucht alles möglich zu machen. Die Griechen sind ein sehr freundliches Volk helfen immer, wenn es geht.
    Überdenk mal Deine Meinung. Ich gehe gern nach Rhodos, letzte Woche das 40igste oder 50igste Mal und ich werde wiederkommen. Viele Grüße Werner

    1. Grundsätzlich teile ich Deine Meinung zu „Die Griechen sind ein sehr freundliches Volk helfen immer, wenn es geht..“ Wie Du an vielen meiner Berichte nachlesen kannst beschreibe ich Griechenland sehr positiv.
      Zur Rhodos Mandrakia Marina habe leider nicht nur ich solche negative Erfahrungen gemacht. Ich habe in meinem Bericht nur Tatsachen beschrieben und hoffe, dass die seit Jahren im Bau befindliche Marina ev. diesers Jahr fertig wird. Damit dürfte das Problem in der „Marina“ Stadthafen gelöst werden.

  2. Diese Gleichgültigkeit, ja eigentlich Dummheit, erlebe ich täglich auf Rhodos. Und nicht nur in diesem Bereich. Es ist der Stolz der Griechen im allgemeinen, worauf eigentlich(?). Obwohl ich hier schon fast sieben Jahre lebe, verstehe ich die Menschen immer noch nicht. Meine kleine Familie hat auch nur ganz wenige zuverlässige griechische Freunde, einige an einer Hand.
    Fazit: Die Insel ist schön, kann aber bei mir schon lange nicht mehr all die Schönheitsflecken überdecken!

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