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Kea -Ormos Leivadi

Kea -erste Kykladen-Insel nahe dem Festland

Ormos Leivadi

Während der Überfahrt von Piräus taucht Kea als erste Insel der nördlichen Kykladen im Meer auf, doch die meisten Schiffe fahren an der Insel vorüber. Nur von dem Festlandhafen Lavrion aus kann man sie erreichen. So kommt es, dass Kea bisher fast ausschließlich von Griechen als Urlaubsziel entdeckt wurde, obwohl es über schöne Strände, und Relikte antiker Städte und gute Wandermöglichkeiten verfügt.

In die Bergmassive sind hier wie auf den meisten Kykladen Inseln kleine Täler eingebettet, in denen Wein und Obstbäume angebaut werden und die sich zum Meer hin zu malerischen Buchten weiten. Die Agios-Nikolaos-Bucht, in der auch der Fährhafen von Kea, Korissia liegt, gehört zu den sichersten Naturhäfen des Mittelmeers.


Inselinformation zu Kea

Trotz der Nähe zum Festland ist Kea eine typische Kykladeninsel, zum großen Teil gebirgig, mit nur wenigen fruchtbaren Tälern, Küsten mit weißem Sandstrand und sauberem, klarem Wasser. Kleine weiße Kirchen und Bauernhäuser liegen auf der ganzen Insel verstreut, während der Hauptort Joulis mit seinen rot gedeckten Häusern eher an die Dörfer des Festlandes erinnert. Die Insel ist besonders bei Wanderern beliebt. Man geht auf alten gepflasterten Pfaden und begegnet unterwegs Bauern mit ihren Eseln oder Hirten mit ihren Schafen.

Korissia (Livadi) und die Nordküste

Die Fährschiffe legen in dem beschaulichen Hafenort Korissia in der weiten Ag. Nikolaosbucht an. In den letzten Jahren hat sich der kleine Ort zunehmend dem Tourismus geöffnet, sodass er sich auch als Urlaubsstandquartier anbietet.

Bucht Limi A. Nikolaou, östliche Bucht Vourkarion

Nördlich von Korissia liegt das kleine Fischerdorf Vourkari. Hier gibt es einen beliebten Jachthafen mit einer Versorgungsstation für Segelboote und gute Fischrestaurants. Zu Fuß kann man das Ausgrabungsgelände von Agia Irini auf dem Nordkap der Insel besichtigen. Um 2000 v. Chr. war auf der Halbinsel von Agia lrini ein blühendes Handelszentrum mit vielen Häusern, Tempeln, einer Wasserleitung, Straßen und starken Schutzmauern entstanden. Infolge des Absinkens der Küsten liegen heute Teile der Siedlung unter dem Meeresspiegel. Eine Luftaufnahme der Siedlung und einige Funde zeigt das Museum in Joulis.

Vom kleinen Küstenort Otsias ganz im Norden führt eine Sandpiste zum Marienkloster Kastriani, das in überwältigender Lage auf einem Felskap hoch über dem Meer thront. Heute ist es unbewohnt und steht ganztägig für Besichtigungen offen.

Fotostrecke Ag. Nikolaosbucht

Joulis (Chora) und der Inselsüden von Kea

Den dicht gedrängten Hauptort der Insel erreicht man von Korissia auf einer Asphaltstraße durch ein fruchtbares Erosionstal. Das zentrale Eingangstor zur Chora ist ein für die Insel charakteristischer länglicher, überdachter Gang. Nach links steigt eine gepflasterte Gasse zum venezianischen Kastro Hügel an, wo ursprünglich die antike Akropolis stand. In den neueren Ortsteil bis hin zum archaischen Löwen führt die Hauptgasse nach rechts. Zunächst passiert man das archäologische Museum, das die Tonstatuette einer weiblichen Gottheit mit unbedeckten Brüsten ausstellt. Später mündet die Gasse in die Platia mit dem neoklassizistischen Rathaus. Ein 15-minütiger Spaziergang führt hinter der Platia links auf einem Schieferplattenweg zu dem berühmten „Löwen von Kea“. Dieses Kolossalbild eines 6 m langen Löwen wurde aus dem Felsen gehauen.

Die asphaltierte Straße in den Inselsüden endet in Pisses und verläuft weiter als gut befahrbare Schotterstraße bis Kambi. Für Fahrten zur Südspitze ist jedoch ein Jeep empfehlenswert. Auf der Strecke zwischen Jonlis und Pisses kann man rechter Hand einen quadratischen Fluchtturm aus hellenistischer Zeit entdecken, an den sich das Kirchlein Agia Marina lehnt.

Pisses, in der Antike eine Stadt, ist heute ein ruhiger Badeort und liegt in einem großen, fruchtbaren Tal. Die Straße führt weiter nach Koundouros. Hier prägen zu Ferienwohnungen umgebaute Windmühlen das Ortsbild. Weiter südlich findet man die schönsten Strände von Kea mit tiefblauem Wasser und feinem Sand.

Ein lohnendes, aber mühsam zu erreichendes Ziel ist die antike Stadt Karthea oberhalb der Polesbucht im Südosten der Insel. Erhalten sind noch Grundrisse und Säulenreste der Tempel sowie Teile der Stadtmauer.

Es gibt zwei Möglichkeiten, nach Karthea zu gelangen: Entweder fährt man mit dem Taxi bis Stavroudaki und folgt dann zu Fuß dem antiken Steinweg zur Bucht, oder man wandert von Joulis aus zunächst in Richtung Profitis Ilias durch die fruchtbare Ebene von Messaria, das byzantinische Zentrum der Insel. Am höchsten Berg der Insel vorbei führt der Weg dann an einer Kreuzung nach Süden durch das von bäuerlichen Anwesen geprägte Inselinnere.

Ormos Kavia

Ormos Kavia auch Koundouros Bay genannt, ist eine kleine Bucht an der SW Küste von Kea. Ein 200 m langer Sand-Kiesel-Strand, einsame Häuser, Windmühlen, eine Taverne und einige Yachten bilden die Infrastruktur. Wer hier ankert, hat es geschafft dem Trubel in Athen zu entfliehen, die Ruhe der Kykladen lässt den inneren Motor herunterfahren. Nach der hämmernden Musikbeschallung im Hafen von Lavrion fanden wir dort bei einem Besuch endlich Stille. Ein herzhafter griechischer Salat zusammen mit einem Gläschen Roséwein, da lässt es sich unter griechischer Sonne bestens leben.

Fotostrecke Badebuchten Kea

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